Zum Fliegenden Wochenende am ersten Juniwochenende war es soweit… unsere Klemm 25 wurde wieder der Öffentlichkeit präsentiert
Unsere Klemm L 25-1A ist die einzige noch flugfähige ihres Typs mit Salmson-Sternmotor. Sie ist das ältestes originale Flugzeug der Sammlung des Fliegenden Museums in Großenhain. Im Juli 2014 musste das Fliegende Museum leider einen schweren Schlag hinnehmen. Die Klemm 25 verunfallte und wurde dabei schwer beschädigt.
Im Winter 2014 wurde mit den Reparaturarbeiten begonnen und in mühevoller Kleinstarbeit wurde die Klemm 25 nach den Originalplänen der Firma Klemm Leichtflugzeugbau wieder aufgebaut und detailgetreu instandgesetzt. Nun knapp zwei Jahre später sind alle Reparaturarbeiten abgeschlossen und die Klemm 25 kann mit Ihren 87 Jahren ein zweites Mal Geburtstag feiern.
Der Konstrukteur Hanns Klemm war zu jener Zeit einer der Pioniere des Flugzeugbaus. Hanns Klemm wollte das Fliegen einer breiten Masse zugänglich machen. Dafür mussten seiner Meinung nach, die Flugzeuge leicht zu fliegen sein und durch eine geringe Abflugmasse nur kleine Motoren und damit einen geringen Spritverbrauch haben.
Er konstruierte seine Flugzeuge auch so, dass sie ähnlich wie heute noch Segelflieger, schnell zu zerlegen sein mussten, damit klein teurer Hallenplatz am Flugplatz notwendig war, sondern jeder die Maschine auf einem Anhänger in der Garage stellen konnte. Mit dieser Philosophie im Hintergrund startete Ende der 20 Jahre die Erfolgsgeschichte der Klemm Leichtflugzeugwerke Böblingen. Um die Flugzeuge möglichst leicht bauen zu können, verwendete Klemm 0,8 mm starkes Birkensperrholz als Flugzeugbeplankung, welches bei geringem Gewicht eine große Festigkeit aufwies. Schnell wurde die Klemm 25 eines der erfolgreichsten Schulungsflugzeuge der 30ger Jahre und es wurden zahlreiche Erfolge bei nationalen und internationalen Flugturnieren und Wettbewerben gefeiert. Wolff Hirth gewann mit ihr 1929 den Hindenburg-Pokal für eine Fernflug über 24.000 km. Die Klemm wurde auch in vielen Filmproduktionen der 30‘ger Jahre gerne eingesetzt, unter anderem „SOS-Eisberg“ sowie „Das Wunder des Fliegens“ mit Ernst Udet in der Hauptrolle.
Weltweite Bekanntheit durch Elly Beinhorn
Weltweit bekannt wurde die Klemm 25 durch Elly Beinhorn. Sie flog als erste deutsche Frau, mit der selben Maschine wie sie das Fliegende Museum besitzt, 1931 nach Afrika. Als Hommage an die fliegerische Leistung seiner Mutter mit genau so einer Klemm 25, taufte Elly Beinhorns Sohn, Prof. Dr. Bernd Rosemeyer, 2008 die Klemm 25 des Fliegenden Museums auf den Namen seiner Mutter. Als Erinnerung daran, trägt die Klemm seitdem den Namen „Elly Beinhorn“ auf dem Rumpf. Die Klemm 25 des Fliegenden Museums war, wie auch schon viele Klemm 25 in den 30’ger Jahren, in den vergangenen Jahren in Filmproduktionen zu sehen. Zuletzt wurde 2013 der Fernsehfilm „Alleinflug“ über das Leben der berühmten deutschen Fliegerin Elly Beinhorn gedreht. Teile des Films entstanden im Hangar des Fliegenden Museums und die Klemm 25 des Museums war für ein Millionenpublikum als das Flugzeug zu sehen, mit dem Elly Beinhorn ihr großes Abenteuer startete und nach Afrika flog.
Einblick in die gesamte Flotte des Fliegenden Museums.